Nepal Teppiche fallen auf den ersten Blick durch einen dicken, mittelhohen Flor und zurückhaltende, natürlich kombinierte Farben der Knüpffäden auf. In ihrem Herkunftsland Nepal üben sich die Frauen seit Jahrhunderten in Darstellungen ihrer Lebensumgebung, mystischer Vorstellungen oder gefälliger Figurengruppen. Im Unterschied zu Orientteppichen sind die Muster nicht von einer Bordüre gesäumt, sondern werden bis zum Rand detailliert ausgearbeitet.

Eigenschaften schöner Nepal Teppiche

Teppiche aus Nepal sind sehr dick und wärmend, entsprechend ihrer Zusammensetzung aus der Wolle nepalesischer Blauschafe und tibetanischer Hochlandschafe. Der unterschiedlich dichte Flor ist um wenige Millimeter länger als der anderer Manufakturteppiche. Die geknüpfte Schafwolle gibt ihre natürlichen Eigenschaften wie Wärmespeicherung, weiches Fuß- und Handgefühl sowie die Farbintensität für viele Jahre an die Teppichnutzer weiter. Gleichzeitig ist diese Schurwolle abriebfest und so bestens als viel bespielter Kinderteppich geeignet. Selbst Laien erkennen Nepal Teppiche an den naiven, farbig zurückhaltenden Darstellungen. In jüngerer Zeit entstehen darüber hinaus abstrakte Musterkombinationen, die an kalte Hochlandwinter, raue Nepalsommer oder menschliche Bildergeschichten erinnern.
villatibetasilk c4200 655grey multi 420912 9 1280x1280

Herstellung dieser traditionellen nepalesischen Handwerksarbeit

Für uns Europäer sind Nepal Teppiche besonders, weil selten und exotisch anmutend. In ihrer Herstellungsheimat bestimmen sie den Anblick der Spinn-, Web- und Knüpftechnik seit Jahrhunderten. Schon immer brachten die Männer die Schafwolle den Frauen, die diese sorgfältig vorbereiteten, färbten und verarbeiteten. Bis heute erzeugen Anblick und Anfassen dieser Teppiche ein ganz eigentümliches Empfinden. Dies sind die wichtigsten Merkmale:

Unterschiede in Darstellung und 3D Wirkung

Die Darstellung der Nepal Teppiche unterscheidet sich regional. Wie Muster und geknüpfte Bildergeschichten entstehen, lernen dort schon die Jüngsten, stets in der Tradition ihrer teils isolierten Region und Lebensweise. Zurückhaltende Farben, eher hell und natürlich, wirken dreidimensional durch unterschiedlich dichtes Knüpfen und die Verwendung unterschiedlich dicker und langer Knüpffäden. Ein Haus etwa lässt sich so optisch deutlich vor einem ansonsten ähnlich bunten Hintergrund deutlich hervorheben und ein Berg in die Stille der umliegenden Bäume und des Himmels einbetten. Moderne abstrakte Darstellungen übernehmen die Technik und schaffen so kreative Inspiration, jede bunt gesprenkelte oder eisig zarte Knüpfarbeit mit eigenen Vorstellungen des gewollten Bildausdrucks zu verbinden.

Knotendichte

Als erste Nepal Teppiche in Europa bekannt wurden, waren sie überwiegend locker mit 60 bis 80 Knots (entspricht 90.000 bis 120.000 Knoten pro Quadratmeter) geknüpft. Die Knüpftechnik ist geblieben, wird allerdings inzwischen für neue Kundenansprüche auch aus Naturseide umgesetzt. Mit diesem deutlich dünneren Material sind Knotendichten von 100 Knots (150.000 Knoten pro Quadratmeter) oder bei besonders aufwändigen Kunstwerken von 200 Knots (280.000 Knoten pro Quadratmeter) möglich.

Manche Unikate bestehen auch für ein besonderes Motiv teilweise aus locker geknüpfter Schafwolle mit Musterdetails in deutlich enger geknüpften Seidenkomponenten. Individuelle Bestellungen sind genau wie die Teppichmaße nach Belieben möglich.

sangri c4332 650grey 430413 9 1280x1280

Material für Grundgewebe und Flor

Das Grundgewebe jeder Knüpfkunst ist ein grob gewebtes Gitter aus Baumwolle. Die einzelnen Fäden sind abrieb- und reißfest, das Gewebe jedoch zunächst nicht steif. In die quer und längs verwebten Fäden werden Knoten für Knoten Schurwolle und/oder Naturseide eingearbeitet. Jetzt bekommen die Nepal Teppiche die Festigkeit, für die sie von den Kunden geliebt und bewundert werden. Eine zusätzliche Bearbeitung, etwa für besseren Nässeschutz oder zur Schmutzabweisung, ist nicht nötig.

Denn in der Schafwolle ist auch nach der aufwändigen Reinigung, Färbung und Verarbeitung natürliches Wollfett enthalten. Das schützt schon die Tibet- und Nepalschafe vor widrigsten Wettern und behält seine Schutzwirkung bei.

Farben und Farbkombinationen

Klassische Farben für Nepalteppiche sind alle Naturfarben zwischen Weiß und Grau, stets in zurückhaltendem Pastell. Diese Pastellfarbe entsteht durch die Färbung der Schafwolle mit pflanzlichen Färbemitteln. Diese können in die gefettete Schurwolle nicht so intensiv wie etwa in Seidenfäden eindringen. Für Kinderteppiche können inzwischen auch kräftigere Gelb- und Rottöne die Musterführung bestimmen.

Durch moderne, teils maschinelle Färbemethoden erweitert sich das Farbspektrum über Grau hinaus nun auch zu dunklem Blau bis Anthrazit und kräftigem Schwarz. Farbkombinationen entstehen je nach Motiv beispielsweise mit Weiß und Grau einer Hütte und Himmelblau bzw. Gelb für die Himmelsdarstellung im Hintergrund.

Verwendungsmöglichkeiten für Nepal Teppiche

Große Nepal Teppiche sind ein perfekter Fußwärmer in der Berghütte oder Wohneinrichtungen mit Steinböden. Kleine Brücken halten das häufige Betreten und Absaugen in Flur und Diele gut aus. Selbst beim Auslegen in Feuchträumen trocknet aufgenommene Nässe wieder gut aus dem Flor. Ohne Zweifel halten diese besonderen Teppiche als Kinderteppiche das intensive Bespielen und Betreten für eine ganze Kindheit lang ohne Materialermüdung aus. Sie sind somit ausreichend robust für jeden Wohnbereich, in welchem ein außergewöhnliches Design auch alltagstauglich nutzbar sein soll. Selbstverständlich sind die schönen, warmen und teils abstrakten Motive auch ein attraktiver Wandschmuck.